Noch vor keiner zehn Jahren war es schwierig bis unmöglich, als Rentner einen Kredit zu bekommen. Doch die Rentner in Deutschland sind nicht selten wohlhabend und beziehen stabile Zahlungen in Form von Pensionen, so dass die Banken diese Personengruppe auf Dauer nicht ausschließen konnten.
Tatsachen
Realität ist und bleibt – ein jüngerer Mensch bekommt leichter einen Kredit. Es liegt daran, dass er mehr Zeit für die Rückzahlung hat. Der ältere Mensch hat faktisch nicht so hohe Lebenserwartung, so dass neben kürzere Rückzahlungszeit auch Versicherungen wie etwas Ablebensversicherungen abgeschlossen werden müssen, was einen Kredit zusätzlich teurer macht. Generell gesehen sind die Kredite für ältere Menschen sowohl kostspielig aufgrund der höheren Risiken des Ablebens, als auch wegen kürzerer Laufzeit. Zum Beispiel, ein Wohnkredit bekommt ein 30-jähriger durchschnittlich mit Rückzahlungsfrist von 25 Jahren. Einem 65 Pensionist wird so viel wie nie diese Frist gewährt. Auch wenn die Kreditsumme in beiden Fällen gleich hoch sein sollte, werden bei einem Rentner die Rückzahlungsraten aufgrund der kürzeren Kreditdauer wesentlich höher ausfallen.
Positives
Vor keine zehn Jahren hat es bei dem Thema ganz traurig ausgeschaut – Rentnern wurden die Kreditanfragen abgelehnt. Mittlerweiler haben die Banken doch das Potential von älteren Menschen erkannt: Sie sind oft im Besitz von Sicherheiten in Form von Immobilien oder Grundstücken. Und sie haben eine gute Bonität da sie stabil ein Einkommen in Form von Pension beziehen, welches sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird, so wie es bei einem jüngeren Menschen passieren könnte, wenn er zum Beispiel arbeitslos wird. Also sehen viele Kreditgeber die Rentner mittlerweile auch als kreditfähige, auch wenn es sich vom Fall zu Fall unterscheidet.
Negatives
Wie schon oben erwähnt, gibt es einige Punkte, welche negativ auffallen, wenn man sich als Rentner zu einem Kredit entschließt. Da sich die Banken so gut es geht absichern wollen, werden sie bei Rentnern auf eine oder sogar mehrere Versicherungen bestehen. Ableben oder eventuelle Erkrankungen sollen gut abgesichert sein, denn wegen persönlicher Schicksalsschläge wollen die Banken nicht ihr Geld verlieren. Des Weiteren muss man als Rentner bedenken, dass schlecht versicherte Kredite auch nach dem Ableben bestehen, so dass Erbe damit eventuell belastet werden können.
Tipps
Sowohl für jüngere, als auch für ältere Menschen gilt: Bevor man sich einen Kredit aufnimmt, soll man sich 2-mal überlegen ob man ihn wirklich braucht. Und wenn die jungen Menschen im Fall eine Force Majeure wie etwa Selbstüberschätzung oder zusätzlichen Finanzierungbedarf mehr Flexibilität zeigen können und auf Gegebenheiten rasch reagieren, in dem sie eine zusätzliche Arbeit aufnehmen oder sich umschulden lassen, so tun sich die Rentner damit schwer. Des weiteren dürfen ältere Menschen nicht vergessen, dass Altersdiskriminierung in Deutschland eigentlich verboten ist, so dass man bereits beim Verdacht die Kreditgeber darauf hinweisen darf.
Guter Rat zum Schluss
75 ist das Alter, nachdem kaum eine Bank mehr Kredite vergibt. Solange eigenes Alter unter diese Zahl liegt, steht nichts im Wege nach einer Finanzierung zu fragen. Sollte sich die Hausbank sich gegen Kreditvergabe entscheiden, bleiben noch immer die Möglichkeiten, in einer anderen Bank nachzufragen oder nach Alternativanbieter Ausschau halten.
Fazit: Natürlich kann kein Pensionist wie ein Topmanager in einer Bank spazieren und nach 10 Minuten mit einer Wunsch-Kreditsumme rauskommen. Auch wenn man vielleicht eine oder andere Versicherung mehr abschließen müsste, oder wegen kürzere Rückzahlungsdauer höhere monatliche Rückzahlungen akzeptieren muss, sind ältere Menschen bei -kreditgeber genauso willkommen wie jüngere.
Schreibe einen Kommentar