Wenn Sie eine Baufinanzierung bei einer Bank aufnehmen, werden bei Abschluss die Konditionen sowie der Zinssatz nur für einen bestimmten Zeitraum vereinbart, der durchschnittlich 5-20 Jahre dauert. Bis man aber fertig mit der Tilgung ist, kann die Kreditlaufzeit auch bis 35 Jahre erreichen. Wenn die Zinsbindungsfrist endet, bleibt meistens noch eine Restschuld offen, die selbstverständlich auch getilgt werden soll. Dafür benötigt ein Kreditnehmer die Abschlussfinanzierung.
Drei Formen der Abschlussfinanzierung
Es gibt insgesamt 3 Möglichkeiten, die Restschuld mit der Abschlussfinanzierung auszuzahlen, und dabei unterscheidet man zwischen Prolongation, Umschuldung und Forward-Darlehen.
- Prolongation. Naht das Ende der Zinsbindungsfrist, muss Ihre kreditgebende Bank drei Monate vor dem Ablauf Sie automatisch darüber informieren und ein Angebot zur Abschlussfinanzierung machen. Falls das Angebot und die Konditionen der bisherigen Bank Ihnen zusagen, bleiben Sie bei diesem Anbieter, um auch die Restschuld zu finanzieren.
- Umschuldung. Haben Sie das Angebot zur Abschlussfinanzierung von Ihrem Hausbank eingeholt und sich nach dem Vergleich mit anderen Anbietern für eine andere Bank entschieden, wird Ihre aktuelle Restschuld über eine neue Bank finanziert. Anders gesagt, bekommen Sie von einer neuen Bank ein Darlehen in der Höhe von der bestehenden Restschuld, begleichen Ihre alte Schuld und zahlen dann einen neuen Kredit an die neue Bank zurück.
- Forward-Darlehen. Wird als Abschlussfinanzierung mit einer langfristigen Planung zuvor eingesetzt. Die Besonderheit dieses Darlehens besteht darin, dass der Kreditnehmer bereits 5 Jahre vor Ablauf der Zinsbindungsfrist ein neues Anschlussdarlehen mit günstigen Zinsen abschließt. Bei diesem Forward-Darlehen ist die Zinshöhe bis Ende der aktuellen Zinsbindung „eingefroren“, und der Betrag wird erst zum Auslauftermin ausgezahlt. Somit werden die günstigen Zinsen für die Zukunft gesichert, und der Darlehensbetrag entspricht der Höhe der Restschuld, die zurückzuzahlen ist.Vergessen Sie nicht, dass bei einem Forward-Darlehen die Anbieter in der Regel einen Aufschlag (0,01-0,03%) verlangen, um die Zinsen auf einer bestimmten Höhe „einzufrieren“.
Neue Konditionen genau prüfen
Nach Ende der Zinsbindungsfrist werden die Konditionen der Abschlussfinanzierung neu vereinbart. Der Abschluss der Abschlussfinanzierung kann dem Kreditnehmer gute Chancen geben, Zinshöhe, Monatsraten, Tilgungsvorgang und Laufzeit neu zu verhandeln und davon sogar zu profitieren. In der Regel haben sich die Zinsen nach der langen Zinsbindungsfrist meistens verändert, und durch den Angebotsvergleich kann man nun die günstigsten Zinsen auswählen.
Die restlichen Kreditkonditionen können auch nachgebessert werden, was zum Beispiel der Monatsrate angeht. Wenn Sie bisher Probleme mit den monatlichen Zahlungen hatten, kann man die neu ansetzen lassen, damit Sie Ihre Einnahmen-Ausgaben-Situation besser unter Kontrolle halten.
Fazit: Um möglichst viel Geld zu sparen, planen Sie frühzeitig die Abschlussfinanzierung Ihres Immobiliendarlehens. Je früher Sie anfangen, sich über die besten Konditionen und günstigsten Zinsen zur Abschlussfinanzierung zu erkundigen, desto mehr werden sie davon profitieren.
Schreibe einen Kommentar